Es fragt mich vor einem Jahr und wenigen Monden eine liebe Freundin und Lernwerkstatt-Mama-Kollegin: „Magst du nicht zum VerAK kommen?“ Hmm. Klingt nett. Was könnte ich dort beitragen? Ach so, Moment – Feiern ist meine Kernkompetenz! Und außerdem bin ich- immerhin – Gemütlichkeitsbeauftragte! Die werden heutzutage immer wieder gebraucht! – OKAY! JA, ich mag!
Von Angela Fünk
Eine kleine Anmerkung vorweg scheint mir angebracht: Sollte dieser Artikel ein bisschen auch wie ein Plädoyer fürs Feiern anmuten, so ist das pure Absicht, Wirkungen und Nebenwirkungen ausdrücklich erwünscht und möge somit gleich in der Einleitung als Herzstück und geheimer Plan des VerAK offenbart sein. Bleibt zu hoffen, dass Sie trotzdem weiterlesen, um etwas tiefer ins Herzstück einzutauchen.
Was macht also nun eigentlich so ein VerAK den lieben, langen Abend?
Auch wenn es sich immer wieder im übersprudelnden VerAK-abendlichen (-arbeitlichen) Whirlpool der Ideen fast schon selbst wie Feiern-pur anfühlt, habe ich inzwischen erfahren: da stecken auch noch eine Menge Struktur, Organisation, Vor- und Nachbereitungsarbeit und auch ganz viele unschätzbar wert-volle Erfahrungs-Werte dahinter!
Zu allererst jedoch, und ganz grundlegend, gilt:
„Ein VerAK kommt selten allein.“ (Alice Polatschek)
Und kann es auch allein nicht schaffen. Stellen wir uns vor, wir wollen ein Geburtstagsfest organisieren. Eine:r zündet den Funken. Dann braucht es jemanden der feines Essen, Kuchen, Torten zubereitet. Es braucht Menschen, die Tische und Bänke aufstellen. Sich um eine feierliche Deko kümmern, um Ablauf und eventuelle Highlights. Musik. Einladungen. Einen sauberen Ort bis hin zum stillen Örtchen. Vielleicht danach noch Aufräumen. Es braucht in der Regel viele, viele Hände, Köpfe, Herzen, Menschen, damit ein feiner Raum zum Feiern entsteht. Eine:n Funkenzünder:in und eine:n Hüter:in des roten Fadens- vereint in einem Menschen oder auf zwei oder auch mehrere aufgeteilt.
So auch bei uns: Vom Verbreiten der frohen Kunde bis zum handfest und mit aufgekrempelten Ärmeln Anpacken. In der Vor-, in der Nachbereitung oder mittendrin. Für ein gelungenes Fest, eine runde Veranstaltung, braucht es immer ALLE. Jeder unserer Arbeitskreise sowie jede einzelne Mama und jeder einzelne Papa werden gebraucht. Nur, und wirklich nur vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, weiterzulesen.
Und was macht nun aber WIRK-lich der VerAK?!
Der VerAK ist – wie bei unserem Geburtstagsfest – in manchen Fällen Funkenzünder, in allen Fällen Faden – Hüter:in.
Bei kleineren Veranstaltungen wie Vorträgen, Theater, Schulführungen, diversen eingemieteten Veranstaltungen geht es um die Verköstigung der Gäste, um Raumgestaltung, wer bringt/kocht/macht was. Buffet auf Spendenbasis oder mit Preisen- was wollen wir anbieten. Kurz- einen Raum schaffen, wo sich die Gäste wohlfühlen können.
Das ist selbsterklärend auch das Ziel bei unseren beiden großen Festen im Jahr- dem Festtag und dem Schlossadvent. Zu diesen Anlässen kommt nun unsere gute alte – und tatsächlich in der Praxis durch nichts ersetzbare – Jobliste zum Einsatz. Unzählige Elternmitarbeitsstunden können hier genüsslichst gesammelt werden. Für jedes Talent – wohlbekannt oder noch unentdeckt – lassen sich hier kreative Ausdrucksmöglichkeiten finden. Miteinander schnipseln, Adventkränze binden, dekorieren, aufbauen fördern nicht nur Herzens- und Lebensfreude, sondern effektiv auch die Gemeinschaft. Eine Planungsgruppe, bunt gemischt aus allen Arbeitskreisen, hat die langfristige Planung übernommen und ein bis zwei Ver-Antwort-liche überblicken dann in der direkten Vorbereitung das emsige Tun und Wuseln an allen Ecken und Enden in Schloss und Garten. Halten nicht nur rote, sondern Fäden aller Farben und wissen was wo wie dran ist. Meine aufrichtige Bewunderung dafür an dieser Stelle.
Ein für uns wichtiger Gedanke beim Feiern und Organisieren ist auch das Öffnen nach außen. Interessierten, Familienmitgliedern über die Eltern hinaus, Außenstehenden, Pädagogen, Menschen die mit Kindern arbeiten oder sind oder auch nicht, wollen wir gerne die Türen öffnen und sie teilhaben lassen an den Ideen und Vorzügen der Lernwerkstatt. Wir wollen die Membran unserer Zelle, unserer Blase durchlässig halten. Das Leben innerhalb und das außerhalb der Membran sind immer miteinander verbunden, und wir wollen MIT dieser Verbindung fließen.
Ein stets präsentes Thema bei alldem ist natürlich auch die Mittelaufbringung. Die alte Geschichte: Wird ein Lernort mit innovativen Ideen zum Thema Lernen vom Staat nicht unterstützt, so muss er sich selbst erhalten. Somit gilt es- so ganz un-elitär und lebens-normal wie es ist-, gut die Waage zu halten zwischen aus sich selbst sprudeln wollender Feier-Freude und dem Budget.
Nebst dem Erfahrungsschatz älterer (!in VerAK-Jahren gerechnet!) VerAKler:innen ist hier Wissen, Erfahrung und Tun von allen Arbeitskreisen unabdingbar. Was können wir in eine Veranstaltung investieren – auch an Elternmitarbeitsstunden! Was wird sie uns finanziell zurückgeben? Derartige Gedanken begleiten uns im VerAK bei jedem Planungsprozess, bei jeder – Achtung langes Wort – Ideenverwirklichungswahrscheinlicheitsprüfung. Im Idealfall – und bei eventuellen Einbrüchen desselben immer wieder dorthin zurückstrebend – in aller Leichtigkeit und Freude. Weil’s so leichter geht.
Ein Segen in dieser Frage sind auch die Benefizveranstaltungen, die alle paar Zeiten am Horizont auftauchen.
So beispielsweise zum ganz frischen 7. Jänner 2023 die Premiere zur jetzt regelmäßig stattfindenden Moving Meditation. Ein inspirierender und achtsam geschützter und gehaltener Tanz-Raum. Lucia Koble, ehemalige Lernwerkstatt- Schülerin, hat so ihrer Dankbarkeit und dem Wunsch, der Lernwerkstatt etwas zurückzugeben, Gestalt verliehen.
Und – dem Leben sei Dank – auch die nächste Benefiz-Feierlichkeit taucht bereits gut sichtbar hinter den Bergen auf und darf hier bereits Ihnen, werte Leser:innen, als (jedenfalls zu Redaktionsschluss) brandneudruckfrischer Termin verraten werden:
Am 8. März, Weltfrauentag, werden „Die Miststücke“ – ein Theaterensemble bestehend aus durchwegs waschechten Bäuerinnen – in Herzogenburg für uns spielen!! Bauchmuskeltrainingsgarantie! Wer sie bereits am Flow of Nature genießen durfte, wird jetzt lauthals jubelnd durchs Zimmer hüpfen. Wie auch wir es getan haben.
Auch die Organisation und Koordination der Raumvermietung ist im VerAK angesiedelt. In der schul-freien Zeit werden unsere Räume belebt durch mannigfaltige Workshops, Kurse und Angebote – von Yoga über Tai Chi bis hin zum – bereits erwähnten – Tanzen.
Unser jüngstes Baby aus dem Ideen-Bauch sind die Kaminkonzerte (auch „Hauskonzert“ oder „Schlosskonzert“ darf es nach jeweiligen Vorlieben – zumindest derzeit noch – genannt werden): Wer sich ein Hauskonzert wünscht, aber zuhause zu wenig Platz hat – die vertraute Ordnung beibehalten möchte – oder sich ein ganz besonderes Ambiente für seine Lieblingsband vorstellt – kann Band samt Fans einfach ins Schloss verlegen und einladen!
Den fulminanten Auftakt lieferten bereits vor nicht einmal zwei Wochen (nach Entstehung dieses Artikels) unsere famosen, grandiosen und gefeierten Brujos Del Solda!
Und internste Insider freuen sich bereits auf die nächste Band.
Näheres dazu coming up soon! Stay tuned.
Einer hier wahrscheinlich eher unwesentlichen Frage möchte ich hier ein paar Zeilen Räumchen geben: Sitzen doch hier im VerAK – neben unserem künstlerischen Leiter der Pistatschios als Hahn im Korb – derzeit ausschließlich Mamas! Sollten wir uns umbenennen in „DIE VerAK“?? Doch das ist eine andere Geschichte, mit der wir uns – die Hände voller Fäden – auch noch nicht näher beschäftigt haben – und soll somit auch ein ganz anderes Mal erzählt werden. Wenn überhaupt.
DANKE
wollen wir an dieser Stelle sagen an jedes einzelne Vereinsmitglied – ob im AK-Tanz oder Solo – für Euren Beitrag zu unseren Veranstaltungen und Festen.
Ohne Euch wäre das alles nicht möglich.
Dieser Artikel hätte nicht zustande kommen können ohne Alice Polatschek und Margarita Neuhofer, zwei VerAKlerinnen, LWS-Mamas. Für präsent-Sein, Lesen, Ergänzen, da Sein; VerAK-Gedanken Sammeln am inspiring-fire – es war mir wahrlich eine Feier! DANKE Euch.
Apropos „wahrlich“.
Folgende abschließende VerAK-Wahrheit (VerAK-veritas) darf gerne auch mit dem Appell-Ohr (bzw. Appell-Auge in dem Fall) gelesen werden:
Feste feiern ist Grundnahrung für die Gemeinschaft. Stärkt die Verbundenheit- tut jedem einzelnen Menschen-Herz UND dem für alle pumpenden Gemeinschaftsherz zutiefst wohl.
Gerade. Genau. Jetzt. Nach den vergangenen Jahren.
Aber was, wenn wir es erst wieder lernen, üben müssen? Wenn wir jetzt gemerkt haben, wie bequem und einfach es sein kann, einander online zu treffen?
Dann lasst es uns wie beim Lachyoga machen. Fake it till you make it.
Wir wollen das Feiern voll leben. Mit jeder Faser. Feier-Freude pandemieartig verbreiten.
Das Feier-Feuer pflegen.
Die genussvollste Weise, Gemeinschaft zu stärken.